Der konservative Zugang zur Ökologie ist ein ganzheitlicher. Für die Konservative Ökologie liegt das Ziel in der Realisierung einer organischen Geschlossenheit von Natur und Gesellschaft sowie von Individuum und Gemeinschaft. Im Mittelpunkt ihrer Überlegungen steht die Heimat. Wer konservativ-ökologisch denkt, der weiß: Ohne eine feste Einbindung des Einzelnen in eine Gemeinschaft, ohne seine feste Bindung an einen bestimmten Ort, wird keine Lösung der Umweltkrise erreicht werden. Es liegt im Wesen der tonangebenden Ideologie unserer Zeit, des Liberalismus, daß sie jegliche Bestände aufzehrt, ganz gleich ob natürlichen oder gesellschaftlichen Ursprungs. Die Konservative Ökologie verkörpert den Gegenentwurf zu dieser Auflösung aller Dinge, der flüchtigen Moderne.
Während der Zeitgeist einmal mehr nach Utopia entwischt, betrachtet Roger Scruton die sitzengelassene Gegenwart: in zwölf Essays denkt er nach übers Regieren, Bauen und Tanzen, über das Sprechen vom Unsagbaren, über Trauern und Sterben, darüber, wie so getan wird, als ob, wie Leute sich hinterm Bildschirm verstecken, wie Tiere geliebt und Etiketten geklebt werden, über das Bewahren der Natur und die Verteidigung des Westens. Bei seinen Streifzügen ist der Blick zurück erlaubt, nicht als Flucht in die andere Richtung, sondern um an das alte Maß einer handlungsfähigen Gemeinschaft verantwortlicher Individuen zu erinnern. Statt im globalen Überall-und-Nirgends agiert diese Gemeinschaft in einem überschaubaren, kohärenten Territorium, dem sie sich existentiell verbunden fühlt. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bilden einen organischen Zusammenhang, Vorfahren, Zeitgenossen und kommende Generationen stehen in Kontakt miteinander. Scruton untersucht, wie dieser lebenswichtige Zusammenhalt eines Gemeinwesens gefördert oder behindert, geschützt oder zerstört wird. Und lebenswichtig bleibt ihr Zusammenhalt auch in Hinsicht auf die Freiheitlichkeit einer Gesellschaft: "Denn er stellt ganz einfach die andere Seite der Freiheit dar, das, was da sein muss, damit Freiheit überhaupt möglich wird".Daß mittlerweile prompt mit Anklage wegen Ketzerei und eiliger Exkommunikation zu rechnen hat, wer die gern zitierte Freiheit des Andersdenkenden beansprucht, läßt den Titel des Buches weniger dramatisch als realistisch klingen.»Freude entsteht, wenn wir etwas tun, was nicht einfach Mittel zu einem Zweck ist, sondern einen Zweck in sich selbst hat, und wir uns um diesen Selbstzweck herum mit anderen zusammenfinden, die sich ihm in gleicher Weise verbunden fühlen wie wir selbst. In diesem miteinander geteilten Gefühl von Verbundenheit kommt die Achtung gegenüber unserer vernünftigen Natur zum Ausdruck und es bestärkt uns im Wissen um unsere Freiheit.« (Roger Scruton)
Band 3 des Staatspolitischen Handbuchs versammelt die Köpfe hinter den Büchern und Begriffen, die Vordenker jeder Konservativen Revolution, die Aufhalter und Widerborste, Feuerwerker und Mahner - über 120 Autorenportraits , darunter auch konservativ-ökologische Denker wie Herbert Gruhl oder Roger Scruton.
1997 erstmalig erschienen, erinnert Sieferle in diesem Band an die Grundlagen, auf denen unser wirtschaftliches Anspruchsdenken beruht: die Natur und ihre Veränderung durch den Menschen.Sieferle spannt einen weiten Bogen von den Jägern und Sammlern der Altsteinzeit über die Ackerbaukulturen bis hin zur Industrialisierung oder Modernisierung, die als zweite Transformation der Landschaft begriffen wird: vom agrarischen System hin zum fossilen IndustriesystemSieferles interdisziplinär angelegte Umweltgeschichte eröffnet neue Perspektiven auf das Verhältnis von Natur und Mensch. Gerade der Naturschutz muß sich die Frage gefallen lassen, ob seine Bemühungen nicht nur ein Teil der Umweltgestaltung sind, da es eine vom Menschen unabhängige Natur schon lange nicht mehr gibt.Insgesamt ergibt sich das eindrucksvolle Bild einer unaufhaltsamen Dynamik, die von den politisch-militärischen Katastrophen, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lediglich irritiert, gestört und kurzfristig unterbrochen, nicht aber wirklich modifiziert oder gar umgelenkt worden ist. Unabhängig von politischen Regimes, von Wirtschaftsformen und von kulturellen Präferenzen hat sich das Wachstum von Stoffumsätzen seine eigene Bahn gebrochen.Leseempfehlung!
Band 2 des Staatspolitischen Handbuchs stellt 150 Werke vor, die für das konservative, rechte Denken grundlegend sind und so einen Kanon bilden. Nicht die historische Bedeutung, sondern die zeitlose Gültigkeit bestimmt die Auswahl.Zeitlos gültig sind auch die im Band vorgestellten ökologischen Werke. Unter anderem werden in der 2. Ausgabe des Handbuchs Hans Blühers Die Achse der Natur, das »den Menschen nicht als hybriden Schöpfer seiner selbst, sondern in einem besonderen Verhältnis zu Gott und zur ›Natur‹ stehend« definiert, Konrad Lorenz' konservativ-ökologische Kulturkritik Die Acht Todsünden der zivilisierten Menschheit, Friedrich Georg Jüngers zeitloses Die Perfektion der Technik und Herbert Gruhls konservativ-ökologischer Weckruf Ein Planet wird geplündert ausführlich betrachtet.
Alexander Gauland ist einer der wenigen Politiker, die programmatisch weit über den Tag hinaus nachdenken. Sein Stil ist nicht die Polemik: Vielmehr setzt er historisch untermauerte Maßstäbe für eine konservative Politik für unsere Zeit. »Konservativ« ist dabei kein beschwichtigendes Wort, sondern eine Kampfansage. Der kaplaken verdeutlicht dies anhand dreier Vorträge Gaulands: Es geht im 1. um die Nation, im 2. um den Populismus und im 3. um die Nachhaltigkeit – um drei Schlüsselthemen also, die den Ansatz der Alternative umreißen.Insbesondere der dritte Vortrag »Nachhaltigkeit als konservatives Prinzip« ist für den Entwurf einer konservative Umweltpolitik im 21. Jahrhundert von Relevanz. Gauland unterstreicht dabei, daß die ökologische Frage in den falschen Händen liegt: Nachhaltigkeit ist Linken völlig fremd. Unsere Natur und die gewachsenen deutschen Kulturlandschaften sind diesen Leuten so egal wie das deutsche Volk.
Lebenskraft können wir nicht machen, sondern nur empfangen. Dafür brauchen wir Lebensbedingungen, die zur Natur hin offen sind. Michael Beleites verknüpft sein Umweltresonanz-Konzept mit Erkenntnissen der Thermodynamik: Strukturverlust vermindert Resonanzfähigkeit und eine eingeschränkte Resonanzfähigkeit verwandelt offene Systeme in abgeschlossene Systeme – die ihrerseits strukturauflösend wirken. Wollen wir den entropischen Auflösungserscheinungen in Natur und Gesellschaft entgehen, müssen wir das Prinzip erfassen, das der Degeneration entgegengesetzt ist und Heilung bringt: Die Regeneration. Der Autor ist ein unabhängiger Biologe, der die darwinistische Selektionslehre ebenso kritisch hinterfragt wie die sozialdarwinistische Wettbewerbslogik. Sein Befund: Unsere Umwelt ist immer auch ein Teil unserer Innenwelt. Was wir Natur und Heimat antun, erfährt eine Spiegelung in unserem Körper und unserer Seele. Dieses Buch vermittelt ein systemisches Verständnis von den Bedingungen der Regeneration.
Zweifel an der Selektionstheorie hatten schon viele. Eine schlüssige Alternative gab es bisher nicht. Die Lösung liegt jenseits von Darwinismus und Kreationismus: Im Zusammenhang zwischen genetischer Variation und ökologischem Milieu ist das Wirken der Natur erkennbar. Michael Beleites präsentiert das Ergebnis seiner Analyse als Umweltresonanz-Hypothese: Nicht Kampf und Konkurrenz bestimmen die Entwicklung der Arten, sondern der Zugang zu natürlichen Umweltinformationen. Er stellt der reduktionistischen Biologie eine organismische Biologie gegenüber, die die Funktionen der Organismen auf Systemeigenschaften der Arten und Ökosysteme zurückführt, deren Organe sie sind. Den genetisch-ökologischen Zusammenhang erklärt Beleites aus vier hier neu beschriebenen biologischen Perspektiven: genetische Kohäsion, dynamische Erblichkeit, organismische Integration und Umweltresonanz. Eine vom Selektionsdenken befreite Biologie entzieht der Wettbewerbs-Logik unserer Zeit das Fundament.
Derzeit reden alle vom Wirtschaftswachstum: Wie läßt es sich ankurbeln, wie inmitten der Krise im Schwung halten? Welche sozio-politischen Horrorszenarien kommen andernfalls auf uns zu? Alain de Benoist dagegen fordert eine gezielte Wachstumsrücknahme. Zweitausend Jahre »Entgötterung« und Inbesitznahme durch den Menschen, zweihundert Jahre Industrialisierung und Raubwirtschaft haben die Erde geplündert, ausgezehrt, verschandelt. Wie lange noch, bis sie gänzlich unbewohnbar wird?Auf einem endlichen Planeten ist kein Platz für das unendliche Machtstreben des Menschen, das lehren die elementaren Gesetze der Physik. So wird die Ökologie zur Schicksalsfrage unserer Zeit. Sie markiert das Ende der Fortschrittsideologie.Eine Streitschrift gegen den Selbstmord des Planeten: Es ist höchste Zeit für eine Abkehr vom blinden Technikglauben und vom Konsumfetisch, höchste Zeit für eine »Entkolonisierung des Vorstellungsvermögens«, eine Rückbesinnung auf Werte, die nicht der Markt bestimmt.
Volker Mohr, Architekt und Schriftsteller, dürfte den Kehre-Lesern durch seine zwei Aufsätze, »Ökologie im Spiegel der Ortlosigkeit« und »Baukultur und Masse«, einmal in der Kehre 4 »Migration« sowie der Kehre 8 »Massengesellschaft« ein Begriff sein. Zusätzlich zu diesen beiden Aufsätzen, und seinem literarischen Schaffen in dem von ihm verantworteten Loco-Verlag, hat Mohr für den Verlag Antaios einen Band in der reihe kaplaken verfaßt.In diesem kaplaken über den »Verlust des Ortes« umkreist er die Auswirkungen einer »Perfektion der Technik« ebenso wie die daraus resultierende Entortung des Menschen und Vernutzung aller noch unberührten oder nur organisch in den Dienst genommenen Räume. Wer Mohr liest, begreift, warum der Mensch den Ort braucht; warum er ohne ihn herunterkommt und zur Verfügungsmasse einer Industrie für den Massenkonsum verkommt. Gegenkräfte sieht Mohr in der Rückverzauberung der Welt, in der Entschleunigung des eigenen Lebens und darin, dem Poetischen und Nicht-Bezifferbaren im Leben einen hohen Stellenwert einzuräumen. Ein Programm für wenige, keines für die Massengesellschaft: Vom Einzelnen, aber auch von den maßgebenden Persönlickeiten bedarf es der Abkehr vom technischen-mechanistischen Weltbild. Die Erde besteht aus sehr viel mehr als aus funktionalen Abläufen. (...) Nicht ein Rückwärtsblicken oder -schreiten ist verlangt, sondern Umsicht in jeder Beziehung. Umsicht verlangt aber, daß man einen Standpunkt hat – nicht einen entlehnten, sondern einen eigenen, unabhängigen. Und, daß man den eigenen Ort in seinem Herzen findet, wodurch man Identität zu stiften vermag.Leseempfehlung!
Herbert Gruhl (1921-1993) gehörte mit seinem 1975 erschienenen Bestseller ‚Ein Planet wird geplündert‘ zu den ersten herausragenden Vertretern des politisch inspirierten Umweltschutzes. Er war insbesondere in den 1970er Jahren eine zentrale Figur, die die ökologische Diskussion in Deutschland beflügelte.Als Sprecher für Umweltschutzfragen der CDU bis 1976 fragte er nach den verbleibenden Möglichkeiten unseres Wirtschaftens. Er tat dies oft auch in kompromißloser Weise.Dies brachte Gruhl mehr als einmal in Konfrontation mit seiner eigenen Partei, was 1978 zu seinem Austritt aus der CDU und der Gründung der grünen Partei führte. Aber er kann auch als Pionier der Umweltsoziologie gelten.Seine intellektuelle Grundlagenarbeit im Bereich des Umweltschutzes und sein schließliches Scheitern gegenüber einer immer weiter erstarkenden linken bis kommunistischen Gegenbewegung innerhalb der sich organisierenden Grünen sind Gegenstand der vorliegenden Untersuchung.
Das politisch-philosophische Vermächtnis des ökologischen Vordenkers: Ökologische Ethik besteht in einem revolutionären Konservatismus. Ökologisch handeln heißt bewahren. Die ewigen Gesetze der Biologie bestimmen unsere Zukunft.
Baldur Springmann – innerhalb der grünen Bewegung der 70er und frühen 80er Jahre stand sein Name für konsequent ökologisches Verhalten. Er galt als Vorzeige-Ökobauer, bis die konservative Fraktion in der Partei DIE GRÜNEN ausgeschaltet wurde. Seit seinem Ausscheiden aus der Parteipolitik widmete sich Springmann vornehmlich der spirituellen Suche nach unseren grünen und nationalen Wurzeln. Fürsorglicher Umgang mit Anvertrautem, bewußtes Sich-Einordnen in Naturzusammenhänge und kosmische Rhythmen sowie nicht entfremdetes Arbeiten sind kennzeichnend für Springmanns „bäuerliche Lebensart”, wie er sie von Jugend an praktizierte – eine Haltung, die übertragbar ist auf nichtbäuerliche Lebensbereiche. Springmanns Autobiographie ist durchdrungen von einem tiefen inneren Verbundensein mit der Natur und seiner Heimat, von gelebter Mitmenschlichkeit, zunehmend auch von vertrauensvollem Sich-Angeloben an das Göttliche – und von heiter-warmherziger Zuwendung gegenüber allen Geschöpfen der Natur.Band 1: Das weiße WolkenschiffBand 2: Heimat aus Licht
Die Frage des Fortschritts und der Opfer, die er fordern darf, wird zu allen Zeiten immer wieder neu verhandelt. Den Annehmlichkeiten der Technik und des Wohlstands, die man dem Fortschritt zuschreibt, werden dann der Verfall der Sitten, die Ödnis der gleichgeschalteten Welt oder der Raubbau an der Natur und die der Technik innewohnenden Gefahren entgegengehalten. Sieferles Studie Fortschrittsfeinde? ist ein Beitrag zu dieser Frage, um die 1984, als das Buch zuerst erschien, vor dem Hintergrund der Debatte um die Nutzung der Kernenergie in der Öffentlichkeit aggressiv gerungen wurde.Sieferle stellt diese Debatte auf eine quellengesättigte historische Basis und entzieht sie damit der Tagespolitik. Er verfolgt die Linien der Fortschrittskritik über die Wirtschaftswunderzeiten, den Nationalsozialismus, die Lebensreformbewegung und die soziale Frage des 19. Jahrhunderts zurück bis zur Romantik. Sieferle entdeckt dabei die kulturpessimistische Tradition des Naturschutzes neu und zeigt auf, wie die Grünen aus dem konservativen Naturschutzgedanken eine Emanzipationsideologie gemacht haben. Wer wissen möchte, wie es dazu kam, daß die progressiven Gesellschaftskritiker über die neoromantischen Zivilisationskritiker obsiegten und seither die Ökologie verraten, der sollte zu diesem Buch greifen!Der romantische Konservatismus kritisierte den Prozeß der Modernisierung; er verteidigte die eingebettete Normstruktur der traditionellen Gesellschaft gegen Aufklärung, Kapitalismus, Industrialisierung und Demokratie. Leseempfehlung!
58,00 €*
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